· Neues aus dem KV

Auf den Spuren der Rotkreuzidee – Ein Besuch in Italien

Die diesjährige Reisegruppe unseres Kreisverbandes. (Foto: S. Bagus)
Über Kilometer zieht sich der Fackelzug durch die norditalienische Landschaft. (Foto: S. Bagus)
Ausflug an den Gardasee. (Foto: A. Dahlmann)
Immer mit dabei: Unser langjähriger Helfer Lars Eisbär. (Foto: A. Dahlmann)

Vom 20. bis 23. Juni 2019 reisten einige Helferinnen und Helfer unseres Kreisverbandes nach Italien. Hintergrund war aber nicht der alljährliche Urlaub, sondern die Teilnahme an einem Fackellauf, mit dem an die Geburtsstunde der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung erinnert wird.

Jedes Jahr im Juni gedenken Mitglieder des Roten Kreuzes aus aller Welt der Schlacht von Solferino von 1859 und feiern die Idee der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Sie ziehen dabei in einem Fackelllauf, der Fiaccolata, von der italienischen Stadt Solferino nach Castiglione delle Stiviere – der Weg, auf dem die Verwundeten der Schlacht vor 160 Jahren transportiert wurden. Damals beobachtete Henry Dunant die Situation und entwickelte aus dieser Erfahrung die Idee für das Rote Kreuz: unparteiliche und freiwillige Hilfe für Verwundete im Zeichen der Menschlichkeit. Wie schon 2014 war auch in diesem Jahr eine Gruppe unseres Kreisverbandes bei der Fiaccolata dabei. Etwa 10.000 Menschen nahmen daran teil und wanderten gemeinsam durch die Hügellandschaft der Region. Zwar handelt es sich um einen Gedenkmarsch, doch gleichzeitig wird die Idee des Roten Kreuzes gefeiert, sodass die Stimmung insgesamt recht fröhlich ist. Vor allem in den Ortschaften bejubeln zahlreiche Anwohner die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und feuern sie auf den 15 Kilometern an. „Das ist wirklich eine ganz besondere Erfahrung“, sagt der Berlin Rotkreuzler Hans Staudenmayer. Weitere Programmpunkte waren ein Besuch im Rotkreuzmuseum in Castiglione und ein Ausflug zum Gardasee. Trotz des stürmischen Wetters ließen es sich einige Mutige nicht nehmen, ins kühle Nass zu springen. Beim leckeren italienischen Essen waren dann wieder alle dabei. Das Rotkreuzmuseum kann mit zahlreichen historischen Fahrzeugen zum Patiententransport aufwarten – die Ursprünge unser heutigen Tragegestelle sind unverkennbar. Darüber hinaus finden sich in der Ausstellung viele Informationen über die Schlacht von Solferino und einer Erstausgabe von Henry Dunants „Eine Erinnerung an Solferino“. Den Rahmen für den Aufenthalt bot ein internationales Zeltlager des Italienischen Roten Kreuzes, bei dem die Berliner Gruppe Gelegenheit zum Austausch mit Rotkreuzlern vieler Nationen hatte. In diesem Jahr war das Zeltlager besonders groß und wurde von Konzerten und Ausstellungen begleitet, weil die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Isabelle Zarnitz, Mitglied der Bereitschaft Mitte im DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum e.V., stellt fest: „Ich verstehe jetzt viel besser, wie sich das Rote Kreuz entwickelt hat und was hinter den Grundsätzen unserer Arbeit steckt.“ Spätestens in fünf Jahren wollen viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder dabei sein. Mehr zur Idee hinter dem Roten Kreuz findet sich auf unserer Seite zur Konventionsarbeit  und unseren Grundsätzen.