· Neues aus dem KV

Brand 4 im U-Bahnhof

Im Zelt des Gw-San mussten fast 30 „Patientinnen und Patienten“ versorgt werden (Foto: R. Ulbrich).
Fahrender Werkzeugkasten: Der Gerätewagen Sanität enthält medizinisches Material sowie Zelt und weiteres Zubehör für die Einrichtung eines Behandlungsplatzes (Foto: R. Ulbrich).
Erste Lagebesprechung am Einsatzleitwagen der Berliner Feuerwehr, der für die Koordination der medizinischen Versorgung verantwortlich ist (Foto: R. Ulbrich).

Übung der Berliner Feuerwehr im Übungstunnel Jungfernheide mit Unterstützung durch den DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum e.V.

Ob Stromausfall, Rauchentwicklung, Anschlag, Feuer oder Wassereinbruch: Was in einem überirdischen Gebäude für Einsatzkräfte bereits eine Herausforderung darstellen kann, wird in Bahntunneln zu einer besonders großen Bedrohung. Aus diesem Grund hat ein deutsch-indisches Konsortium im Rahmen der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten zivilen Sicherheitsforschung das Forschungsprojekt SenSE4Metro durchgeführt. Auch die Berliner Feuerwehr ist Teil des Projektkonsortiums. Ziel des Projekts ist es, die Sicherheit in U-Bahnen und U-Bahn-Stationen in Notsituationen oder Katastrophen zu erhöhen. Hierfür wurden unter anderem besondere Sensoren entwickelt, die in den unterirdischen Anlagen Daten beispielsweise über Hitze oder Rauchausbreitung sammeln, die dann sofort den Einsatzkräften zur Verfügung stehen. Auf diese Weise soll ein zielgerichteterer Einsatz ermöglicht werden. Eben diese Sensoren galt es nun im Rahmen einer Großübung am Sonntag, dem 7. Oktober 2018, vor den Augen von Fachpublikum aus ganz Europa und Indien zu testen. Neben zahlreichen Kräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Berlins kam auch ein Gerätewagen Sanität (Gw-San) des DRK-Kreisverbandes Berlin-Zentrum e.V. zum Einsatz. Während die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr mit Löscharbeiten und der Personenrettung aus dem Tunnel betraut waren, lag das Augenmerk der ehrenamtlichen Rotkreuzhelferinnen und -helfer auf der Versorgung der Patientinnen und Patienten, die ebenfalls durch ehrenamtliche Kräfte der DLRG und des DRK dargestellt wurden. Zwar ist der Gw-San weniger für derartige Szenarien ausgelegt, als für größere und länger andauernde Schadenslagen im Rahmen eines Behandlungsplatzes oder der Medizinischen Task Force (MTF) des Bundes, die eingesetzten Kräfte konnten allerdings trotzdem von der Teilnahme an der Übung profitieren: „Für uns war diese Übung eine willkommene Gelegenheit, die eigenen Handgriffe im Umgang mit dem vom Bund zur Verfügung gestellten Material zu üben und auch das Schnittstellenmanagement in der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr zu verbessern,“ so Timo-Christian Heger, der DRK-Einsatzführer anlässlich der Übung. „Außerdem macht es auch immer wieder Spaß, das eigene Handeln auch in Extremsituationen zu trainieren,, um für die wirkliche Katastrophe fit zu sein,“ sind sich Anja Dahlmann und Cornelia Wallner, die beide ebenfalls auf dem Gw-San im Katastrophenschutz eingesetzt werden, einig. Da der Bevölkerungsschutz in Deutschland wesentlich auf den Leistungen von ehrenamtlichen Einsatzkräften aufbaut, bieten derartige Übungen die wertvolle Möglichkeit, Herangehensweisen und Abläufe zu erproben und weiter zu entwickeln. Die eingesetzten Kräfte des Roten Kreuzes sind daher stolz darauf, einmal mehr die Leistungsfähigkeit des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz unter Beweis gestellt zu haben und freuen sich bereits auf die nächsten Möglichkeiten zur Übung.