Schon kurz nach Einsetzen der Corona-Pandemie kam bei den Helfern die Idee auf, Mund-Nase-Masken für Bedürftige zu nähen und so einen Teil zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Verschiedene Schnittmuster wurden getestet, passende Stoffe besorgt und Pakete gepackt, welche die Helfer*innen nach Hause gebracht bekamen. Insgesamt waren 25 Personen beteiligt. Ungefähr die Hälfte davon waren feste Mitglieder des DRK-Kreisverbandes Berlin-Zentrum e.V., die andere Hälfte war einem Aufruf auf den Social-Media-Kanälen des Vereins gefolgt bzw. war bereits imVorfeld mit Angeboten zur Unterstützung im Rahmen der Pandemie an den KV herangetreten.
„Die Resonanz war riesig,“ berichtet Salah Isayyied, Projektleiter beim DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum e.V. „Viele Helferinnen und Helfer haben weit mehr als die vorgeschlagenen 15 Masken zuhause genäht. Ob mit der Hand oder an der eigenen Nähmaschine – einfach großartig!“ freut sich Isayyied weiter. Dass es am Schluss über 500 sein würden, hätte auch er vorher nicht erwartet.
Die Masken wurden am Freitag, dem 29. Mai 2020, der Bahnhofsmission am Berliner Hauptbahnhof übergeben, die sie dort und an ihren anderen Standorten in Berlin an Bedürftige verteilt. Den Masken liegt eine selbst gezeichnete Anleitung bei, die bei der richtigen Verwendung und Pflege der Masken helfen soll.
Die Aktion kommt zu einer Zeit, in der es viele Hilfsorganisationen in Berlin, entgegen der allgemeinen Erwartung, nicht leicht haben. So finanzieren sich die DRK-Kreisverbände neben Spenden über ihre Erste-Hilfe-Kurse und den Sanitätsdienst bei Konzerten und Großveranstaltungen. Durch die Corona-Krise fallen diese Veranstaltungen aus, genauso wie Erste-Hilfe-Kurse. Dadurch brechen wichtige Einnahmen weg, die nötig sind, um das Tagesgeschäft des Kreisverbands – und damit auch alle ehrenamtlichen Tätigkeiten zu ermöglichen. Durch die bisher getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hat der Kreisverband erhebliche Einnahmeausfälle im sechsstelligen Bereich erlitten.
„Die Helferinnen und Helfer freuen sich aber, auch in dieser schwierigen Zeit einen Weg gefunden zu haben, für Menschen in Not da zu sein,“ berichtet Salah Isayyied. Denn das sei es doch, was die ehrenamtliche Arbeit beim Deutschen Roten Kreuz ausmache.