Sich am Sonntag Morgen aus dem Bett quälen, wenn es draußen noch dunkel und kalt ist – wer macht das schon gerne? Für die rund 400.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes ist es reine Gewohnheitssache, denn regelmäßig verbringen sie ihre Freizeit damit, anderen Menschen zu allen Tages- und Nachtzeiten hilfreich zur Seite zu stehen.
In diesem Jahr feiert die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ihren
150. Geburtstag. Mit dem 1863 gegründeten Württembergischen Sanitätsverein feiert gleichzeitig auch das Deutsche Rote Kreuz sein Jubiläum. Grund genug für die weltumspannende Hilfsorganisation, dieses Jahr mit zahlreichen Aktionen im gesamten Bundesgebiet zu begehen. Den Auftakt bildete am 13. Januar 2013 ein Fotoshooting der besonderen Art vor dem Brandenburger Tor.
Mehr als 1.800 Helferinnen und Helfer des DRK aus ganz Deutschland, Angehörige des Präsidiums, darunter DRK Präsident Dr. Rudolf Seiters und Angehörige des Vorstandes des Berliner Roten Kreuzes versammelten sich an diesem Tage auf dem Pariser Platz, um ein gewaltiges Rotes Kreuz zu bilden – eine Aktion, die von zahlreichen Medien begleitet wurde. Für Seiters war es selbstverständlich, zunächst Worte des Dankes an „seine“ Rotkreuzler zu richten und dann gemeinsam mit der Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenk zu Schweinsberg an der Bildung des weltbekannten Symbols mitzuwirken. Ebenfalls dabei waren die DRK-Botschafterinnen Jette Joop und Jeanette Biedermann sowie Berlins Innensenator Frank Henkel.
„So viele Menschen in einer bestimmten Form zu platzieren – das erfordert ein gewisses Geschick. Für uns war es selbstverständlich, das DRK Generalsekretariat und den Landesverband bei dieser Aktion an einer so prominenten Stelle – mitten in unserem Einsatzgebiet – zu unterstützen“, freut sich Roland Ulbrich, der mit der Koordination der Aktion beauftragt war. Unterstützt wurde er von 25 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Kreisverbandes, die sich unermüdlich darum kümmerten, dass alle DRKler ihren Platz im Kreuz fanden und alles reibungslos ablief. Im KV Berlin-City e.V. ist Ulbrich als Führer der SEG Rettungsdienst aktiv und somit gewohnt, auch in unübersichtlichen Situationen den Überblick zu bewahren.
Hilfreich war dabei auch die Hebebühne, von der aus die Fotos und Filmaufnahmen gemacht wurden. Ulbrich war selbst mit oben und animierte die Helfer am Boden. „Bei Temperaturen um -3°C so lange auf der Stelle auszuharren ist eine große Leistung“, lobt er die Rotkreuzler. „Zum Glück gibt es für alle im Anschluss warme Kartoffelsuppe.“ Diese wurde vom Kreisverband Spandau e.V. vorbereitet, dessen Helferinnen und Helfer mit gewohnter Routine und Kompetenz unter Beweis stellten, dass sie auch eine so große Zahl von hungrigen Menschen schnell mit leckerer Suppe versorgen können. „Ihnen gebührt besonderer Dank, denn es ist ja nicht nur mit der Essensausgabe getan. Alles musste mit großem Aufwand vorbereitet und geplant werden“, erklärt Ulbrich. Doch nicht nur dem KV Spandau e.V. dankt Ulbrich im Namen des KV Berlin-City e.V. für die hervorragende Zusammenarbeit. „Großer Dank gilt auch dem DRK Suchdienst für die Registrierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Ausgabe der Jubiläums-Shirts, dem Bundespresseamt, dem Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes und dem Landesverband Berliner Rotes Kreuz für die hervorragende Planung dieser einmaligen Aktion!“
Die „besondere Atmosphäre“ vor Ort pries Patrick Wagner, der als Kreiskonventionsbeauftragter des KV Berlin-City e.V. selbstverständlich ebenfalls bei der Organisation der Veranstaltung mithalf: „Bei derartigen Events zeigt sich stets aufs Neue, dass Rotkreuzler eine besondere Geisteshaltung verbindet – hier sind Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren, das merkt man auch am Umgang miteinander.“ Besonders begeistert zeigte er sich auch vom Hintergrund des Fotomotivs, denn „das Brandenburger Tor steht auch als Sinnbild für das Ende der Deutschen Teilung, das dazu führte, dass aus zwei nationalen Gesellschaften wieder eine wurde.“
Im Anschluss an die stärkende Mittagsmahlzeit leerte sich der Platz vor dem Bundespresseamt. Die Rotkreuzangehörigen verabschiedeten sich voneinander und machten sich wieder auf den Heimweg. Sie werden auch weiterhin überall im Land eine wichtige Rolle für die Gesellschaft spielen. Und das ist gut so, denn wie Seiters in seiner Ansprache sagte: „Ich mag mir nicht vorstellen, was unsere Gesellschaft ohne das Rote Kreuz wäre.“
Film zur Auftaktveranstaltung auf dem DRK-Youtube-Kanal