Das Berliner Rote Kreuz und die Berliner Feuerwehr üben mit „ungebundenen Helfern“ den Ernstfall
Ob Hochwasser oder Flüchtlinge, die Ereignisse der jüngeren Geschichte haben gezeigt, dass die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung auch außerhalb der großen Hilfsorganisationen groß ist. Zahlreiche so genannte ungebundene Helferinnen und Helfer stellen ihre Arbeitskraft, ihr Fachwissen und ihre Zeit zur Verfügung, um Hilfe leisten zu können. Mit Hilfe des ENSURE-Projekts versuchen das Deutsche Rote Kreuz und die Berliner Feuerwehr, dieses Hilfspotential auf neuen Wegen einzubinden und mit den „professionellen“ Helfern aus Haupt- und Ehrenamt zu verzahnen.
Am 10. Oktober kam es zu einem ersten Testlauf dieser ungebundenen Helfer, die auf dem Übungsgelände in Ruhleben auf Notfälle stießen und die Zeit bis zum Eintreffen der organisierten Hilfe überbrücken mussten. Neben zahlreichen Einsatzkräften der Berliner Feuerwehr waren auch die DRK-Kreisverbände Berlin-City e.V. und Nordost e.V. bei dieser Übung vertreten. Gemeinsam mit Feuerwehr und ungebundenen Helfern galt es, eine Vielzahl von Menschen medizinisch zu versorgen und zu betreuen. Im Einsatz waren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die auch im Katastrophenschutz mit diesen Aufgaben betraut und dort oftmals bereits in Kontakt mit ungebundenen Helfern gekommen sind.
„Für unsere Einsatzkräfte war dies eine sehr gute Gelegenheit, die Schnittstellen nicht nur zur Feuerwehr, sondern auch zu Bürgern, die sich in der konkreten Notsituation einbringen wollen, zu erproben,“ so Roland Ulbrich, der Rotkreuzbeauftragte des DRK KV Berlin-City e.V., der für den gesamten Katastrophenschutz im Kreisverband verantwortlich ist. Besonders stolz ist er darauf, dass der Kreisverband auch mit relativ kurzer Vorlaufzeit die Übung mit Helfern, Technik und einer Führungskomponente unterstützen konnte. Auch die Organisatoren der Übung, die Berliner Feuerwehr und das Generalsekretariat des DRK, konnten zahlreiche Erkenntnisse aus der Übung gewinnen und zeigten sich sehr zufrieden.
Jede Übung ist ein Schritt auf dem Weg der stetig besser werdenden Zusammenarbeit zum Schutze der Menschen in Berlin und darüber hinaus. Dies gilt umso mehr, da große Schadenslagen erfreulicherweise nicht zum Alltag der ehrenamtlichen Einsatzkräfte gehören. Sie zeigen aber auch, dass im Ernstfalle die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und Helfer sehr gut gelingen kann.