Der DRK-Kreisverband Berlin-City e.V. nimmt mit zahlreichen Einsatzkräften an der Übung der MTF 19 am 23. April 2016 teil.
Die Anschläge vom 11. September 2001 bedeuteten in vielerlei Hinsicht eine Zeitenwende. So erkannte die Bundesregierung auch, dass das Konzept des Bevölkerungsschutzes überarbeitet und neue Einheiten geschaffen werden müssten, um flexibel auf überregionale Großschadenslagen reagieren zu können, die durch die örtlichen Einheiten nicht mehr bewältigt werden können. Eine dieser neuen Einheiten ist die Medizinische Task Force (MTF), die seit 2007 an 61 Standorten in Deutschland aufgebaut wird. Die Berliner MTF 19 ist bundesweit die einzige dieser Einheiten, die vollständig durch ehrenamtliche Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes besetzt wird.
Am 23. April 2016 übte die Teileinheit Behandlung dieser MTF zum ersten Mal die Arbeitsabläufe auf dem Herzstück der Task Force: dem Behandlungsplatz. Diese Teileinheit soll die Sichtung von 50 Patienten pro Stunde, die prioritätengerechte Verteilung auf Behandlungszelte, die medizinische Versorgung und den koordinierten Abtransport gewährleisten. Wesentliches „Arbeitspferd“ dieser Teileinheit ist der Gerätewagen Sanität (Gw San) – zwei dieser LKWs werden durch den DRK-Kreisverband Berlin-City e.V. besetzt. Folgerichtig waren auch zahlreiche Helferinnen und Helfer des Kreisverbandes bei der Übung im Einsatz, denn innerhalb der MTF 19 stellen sie zwei der sieben Behandlungsstellen, drei Helfer für die Eingangssichtung sowie die Führung des Behandlungsplatzes. An der Übung war der Kreisverband zudem noch mit einem Technik-LKW sowie einem Rettungswagen für reale Notfälle beteiligt.
Um insbesondere Aufbau und Abläufe trainieren zu können, wurde in dieser Übung auf geschminkte Verletztendarsteller verzichtet. Zur Simulation kam stattdessen das dynamische Patientensimultionssystem zum Einsatz. Dabei werden Plastikkarten als „Patienten“ eingesetzt, Material und Maßnahmen als Aufkleber dargestellt, bei Zustandsänderungen oder Erkenntnisgewinnen können weitere Felder auf der Patientenkarte sichtbar gemacht werden. Der Vorteil dieses Systems ist, dass mit wenig Aufwand sehr viele Patienten eingespielt werden können und der Materialverbrauch gering gehalten werden kann.
Obwohl diesmal nur Papierkarten behandelt wurden, war die Übung ein sehr guter Test für die Abläufe und Prozesse auf dem Platz. Gemeinsam wurde festgestellt, dass die entscheidenden Schnittstellen sehr gut funktionieren und der Patientenfluss auf dem Behandlungsplatz sehr gut organisiert ist. Der Erfolg zeigt, dass die Zusammenarbeit in der Medizinischen Task Force – auch über Kreisverbandsgrenzen hinweg – reibungslos verläuft. Die MTF 19 ist eine schlagkräftige Einheit des Berliner Roten Kreuzes. Auch der DRK-Kreisverband Berlin-City e.V. leistet einen großen Beitrag dazu.