Heißes Finale auf der Fanmeile

Eigentlich haben sie es ja gut, die Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft. Ein paar Spiele, im Schnitt 90 Minuten Arbeit und schon ist die Weltmeisterschaft erfolgreich beendet. Die Männer und Frauen des Berliner Roten Kreuzes haben es da etwas schwerer: zu jedem Spiel der Fußball-WM 2014 mussten sie antreten, bei Sonnenschein und Regen, egal, ob es warm oder kalt, ein Werktag oder Wochenende war. Mit bis zu vier meist arztbesetzten Unfallhilfsstellen und zahlreichen Rettungswagen sowie einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) waren die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Berliner Roten Kreuzes zu dieser Fußball-WM auf der Fanmeile auf der Straße des 17. Juni im Einsatz. Selbstverständlich war auch der DRK-Kreisverband Berlin-City e.V. mit von der Partie, schließlich befand man sich auf dessen Einsatzgebiet – ein Heimspiel sozusagen. Am fast schon traditionellen Standort Eberstraße Nord galt es, die Unfallhilfsstelle „1“ zu betreiben, bis zu fünf Streifen für das Veranstaltungsgelände zu stellen und zudem noch zwei Rettungswagen und das NEF zu betreiben. Während draußen also begeistert die Spiele der WM auf Großbildschirmen verfolgt werden konnten, waren die Einsatzkräfte unermüdlich im Einsatz, um kleine und große Notfälle gewohnt kompetent zu versorgen. Einsatzintensiver waren dabei natürlich klar die Spieltage der deutschen Nationalmannschaft, die selbst bei wenig sommerlichem Wetter die Fans auf die ihnen gewidmete Meile lockten. Richtig zu tun gab es dann am Sonntag des Finalspiels und vor allem am 15. Juli, als die Mannschaft auf die Fanmeile kam, um sich für die Unterstützung durch die Fans zu bedanken. Mit 238 Hilfeleistungen, die ersten noch vor offiziellem Einsatzbeginn, konnten die Helferinnen und Helfer aus Berlin-City bei hochsommerlichen Temperaturen und einem gewaltigen Besucherandrang hier alle anderen Spieltage zusammengenommen übertreffen. Zeitweise war das Zelt so ausgelastet, dass leichtere Notfälle vor diesem versorgt werden mussten. Insgesamt wurden durch die Einsatzkräfte des KV Berlin-City e.V. an 14 Einsatztagen 2.341 Dienststunden im Sanitätsdienst abgeleistet, die Fachgruppe Rettungsdienst war 781 Stunden im Einsatz. Es wurden 542 Patientinnen und Patienten in der Unfallhilfsstelle versorgt und 36 davon wurden von dort in umliegende Krankenhäuser gebracht. „Nüchterne Zahlen alleine liefern aber kein vollständiges Bild,“ so Sebastian Hartmann, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter, der am Dienstag mit im Einsatz war und auch beim anschließenden Abbau der Unfallhilfsstelle tatkräftig mit anpackte. „Besonders herausgestellt werden muss, dass die Helferinnen und Helfer, die diese Leistungen vollbracht haben, allesamt ehrenamtlich tätig waren. Sie haben sich frei genommen, auf freie Tage oder Vorlesungen verzichtet, um zu helfen. Das ist die eigentliche Leistung, die zeigt, wie stark das Ehrenamt in dieser Stadt ist.“ Die Kreisbereitschaftsleitung und die Bereitschaftsleitungen der Bereitschaften Mitte, Tiergarten und Charlottenburg danken dann auch allen eingesetzten Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. Die Fanmeile ist vorüber, aber schon zeichnen sich zahlreiche weitere große und kleine Einsätze für die Helferinnen und Helfer des DRK-Kreisverbandes Berlin-City e.V. ab. Es gibt eben immer etwas zu tun und in zwei Jahren heißt es dann auch wieder: Einsatz Fanmeile – mitten in Berlin.