KV Berlin-City e.V. richtet Notaufnahmelager für Flüchtlinge ein
Sie sind ein vertrauter Anblick auf zahlreichen großen und kleinen Veranstaltungen im Herzen Berlins: die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK Kreisverbandes Berlin-City e.V. Neben dem vorbeugenden Sanitäts- und Rettungsdienst gehört auch der in der öffentlichen Wahrnehmung weniger präsente Betreuungsdienst zu ihren Aufgaben.
„Wann immer Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen oder eine große Anzahl von ihnen kurzfristig und -zeitig mit Lebensmitteln versorgt werden müssen, steht das Deutsche Rote Kreuz mit seiner Expertise zur Verfügung“, so Alexander Marquardt, der Führer der SEG Betreuung, dem die Einsatzleitung oblag.
Kurzfristig galt es dann am 28. September, diese Rotkreuzkompetenz unter Beweis zu stellen. Auf Anfrage des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Berlin richteten die Helferinnen und Helfer der SEG und der Bereitschaften Mitte, Tiergarten und Charlottenburg 2 in einem landeseigenen Gebäude eine Unterkunft für Flüchtlinge ein und betrieben diese über das Wochenende rund um die Uhr.
Unterstützung erhielten sie hierbei durch Kräfte des Kreisverbandes Tempelhof-Kreuzberg, dessen ABC-Spezialisten ein Duschzelt im Hof des Gebäudes errichteten. Die Bereitschaft Neukölln des Kreisverbandes Müggelspree stellte für den gesamten Zeitraum die Verpflegung sicher. Weitere Flüchtlinge wurden auch vom Kreisverband Wedding-Prenzlauer Berg e.V. untergebracht.
„Die ursprünglich angekündigten 150 Personen mussten zum Glück nicht untergebracht werden; bis Montag hatten wir 50 Menschen, darunter auch zahlreichen Familien, eine Unterkunft geschaffen“, so Marquardt weiter. „Dennoch konnten wir zeigen, dass wir als Partner des Landes Berlin im Bevölkerungsschutz auch mit einer Vorlaufzeit von etwa einem Tag hervorragende Leistungen erbringen können.“
„Die humanitäre Hilfe ist eine Kernaufgabe der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Ob in den Krisengebieten der Welt oder vor der eigenen Haustür: das Rote Kreuz steht für schnelle Hilfe im Namen der Menschlichkeit“, ergänzt Patrick Wagner, stellvertretender Bereitschaftsleiter Mitte und Kreiskonventionsbeauftragter, der die Nachtschichten in der Unterkunft bereitwillig übernahm.
Auch das LAGeSo als Auftraggeber des DRK war vor der schnellen und professionellen Hilfe der Einsatzkräfte angetan. Die Nachfolgebetreiber, die im Laufe des folgenden Montages die Unterkunft übernahmen, zeigten sich ebenfalls von der Kompetenz und der Leistungsbereitschaft der ausnahmslos ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern beeindruckt.
Jacob Molte, Helfer der Bereitschaft Mitte fasst die Stimmung aller beteiligten Kräfte treffend zusammen: „In unserem täglichen Aufgabenspektrum ist dies einmal eine willkommene Abwechslung und etwas ganz anderes.“
Der Einsatzalltag geht für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer weiter. Doch die strahlenden Kinderaugen anlässlich der verteilten Stofftiere, die alle Sprachbarrieren überwanden, bleiben ihnen gerne in Erinnerung.