DRK-Kreisverband Berlin-City e.V. übernimmt Sanitäts- und Rettungsdienst bei der Grundsatzrede Barack Obamas auf dem Pariser Platz am 19. Juni 2013
Mit dem diplomatischen Parkett sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK-Kreisverbandes Berlin-City e.V. bestens vertraut. Zahlreiche Landesvertretungen, Botschaften und auch ausländische Staatsgäste greifen gerne auf die kompetenten Einsatzkräfte aus dem Herzen Berlins zurück, wenn es darum geht, auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen den Sanitäts- und Rettungsdienst zu übernehmen.
Am 19. Juni 2013 war es wieder einmal so weit – und doch war alles ein bisschen anders. Denn die Veranstaltung, die es zu betreuen galt, war die mit Spannung erwartete Rede des amerikanischen Präsidenten Barack Obama auf dem Pariser Platz. Vor mehreren tausend geladenen Gästen sollte diese auf jener Seite des Brandenburger Tores stattfinden, in deren Richtung Ronald Reagan 1987 noch seine Aufforderung ertönen ließ, die Mauer einzureißen.
Auch andere amerikanische Präsidenten besuchten bereits die Stadt und zuletzt im Jahre 2000 waren die Helferinnen und Helfer für einen von ihnen im Einsatz: Bill Clinton wurde durch den KV Berlin-City e.V. rettungsdienstlich betreut, das Fahrzeug war sogar Teil von Clintons Fahrzeugkolonne. Nun also Obama, der sich am Vormittag bereits schwer beeindruckt von den Berliner Frühlingstemperaturen zeigte: 35° im Schatten, so berichteten die Medien später, habe man gemessen. Für die geladenen Gäste auf dem Pariser Platz, die mit Spannung die Rede erwarteten, war dies eine besondere Geduldsprobe, denn dieser heizte sich zunehmend auf. Groß war dann auch der Jubel, als der Präsident nicht nur endlich das Podium betrat, sondern sich angesichts der Hitze auch noch seines Sakkos entledigte.
Mit Blick auf das Wetter, aber auch auf die generell hohe Gefährdungsstufe, hatten auch die Einsatzkräfte des KV Berlin-City e.V. vorgesorgt: mit drei Rettungswagen, zwei Krankentransportwagen als mobile Unfallhilfsstellen und einer weiteren Unfallhilfsstelle sah man sich gut für den Tag gerüstet. Insgesamt 25 Helferinnen und Helfer, darunter drei Notärzte, unter der Führung des stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiters Sebastian Hartmann waren ab elf Uhr im Einsatz. Sie alle hatten sich zuvor einer strengen Sicherheitsüberprüfung unterziehen müssen, um im gesicherten Bereich tätig werden zu können.
„Besonders gefreut hat es mich, dass sich so viele Helferinnen und Helfer bereit erklärt haben, auch unter der Woche und zur normalen Arbeitszeit diesen Dienst zu übernehmen,“ so Hartmann. „Schließlich sind wir alle ehrenamtlich aktiv und haben noch ein ganz reguläres Berufsleben.“ Dass sie dennoch schnell und professionell Hilfe leisten können, konnten sie dann auch mehrfach demonstrieren. Immer wieder machte die Hitze Besucherinnen und Besuchern zu schaffen, die sich in einer der Unfallhilfsstellen ausruhen mussten.
„Glücklicherweise handelt es sich hier um witterungsbedingte Kreislaufprobleme. Die Menschen sind sensibilisiert und trinken ausreichend. Auch an Sonnenschutz haben die meisten gedacht,“ so Sabine Springer, die Leiterin der Unfallhilfsstelle direkt am Pariser Platz. Als sich zwischenzeitlich die Zahl der Kreislaufprobleme erhöhte, wurde die SEG Rettungsdienst des KV Berlin-City e.V. alarmiert und zur Überbrückung auch ein LHF der Freiwilligen Feuerwehr angefordert, dessen Besatzung in der Unfallhilfsstelle mitarbeiten sollte. Insgesamt blieb die Zahl der Hilfeleistungen mit 110 jedoch erfreulich gering, nur wenige Menschen mussten im Anschluss an die örtliche Versorgung noch in ein Krankenhaus transportiert werden.
Hartmann zeigte sich zum Ende der Veranstaltung zufrieden. „Vor allem die hervorragende Zusammenarbeit mit allen beteiligten Sicherheitsbehörden, das gute Zusammenspiel mit der Berliner Feuerwehr und vor allem das gute Zusammenspiel mit dem Auswärtigen Amt haben uns unsere Arbeit sehr viel einfacher gemacht.“
Es war ein denkwürdiger Tag – für die Gäste der Rede ebenso wie für die Helferinnen und Helfer des DRK KV Berlin-City e.V., die sich bereits auf die nächsten großen und kleinen Einsätze auf dem diplomatischen Parkett freuen.