Ein Erfahrungsbericht von Frau Uta Illgen, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Kinderkrankenhaus-Besuchsdienstes
Seit 1988 besuchen ehrenamtliche Helfer des Kinderkrankenhaus-Besuchsdienstes des DRK Kreisverbandes Berlin-City e.V. kranke Kinder in Kliniken, wenn ihre Eltern nicht bei ihnen sein können. Außerdem haben vier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen die Aufgabe übernommen, Kinder im Krankenhaus mit Lesestoff zu versorgen. Über ihre Erfahrungen berichtet Frau Uta Illgen, die sich seit elf Jahren ehrenamtlich im Kinderkrankenhaus-Besuchsdienst engagiert:
In der Klinikschule des Campus Virchow der Charité existiert eine sehr schöne Bibliothek mit Kinderbüchern – die „Bücherhöhle“ – aufgebaut von einer ehemaligen Leiterin der Klinikschule. Um Kindern, die nicht zur Ausleihe in die Schule kommen können, Bücher zugänglich zu machen, ist vor zehn Jahren ein Karren mit einer Bücherauswahl bestückt, und ehrenamtliche Mitarbeiter des Kinderkrankenhaus-Besuchsdienstes des DRK bieten seitdem einmal in der Woche, seit einigen Jahren auch zweimal wöchentlich, Kindern, die auf den Stationen der Kinderklinik liegen, Bücher zur Ausleihe an.
Dieses Angebot wird überwiegend gern angenommen, obwohl auch in den Spielzimmern der Stationen Bücher vorhanden sind. „Renner“ unter den ausgeliehenen Büchern sind die „3 Fragezeichen“-Kinderkrimis, Disney-Bücher, Tierbücher, Technikbücher, „Was ist was“-Bände zu den verschiedensten Wissensgebieten und auch moderne „Mädchenbücher“. Die mit jüngeren Kindern in der Klinik befindlichen Muttis und Vatis leihen gerne etwas zum Vorlesen aus oder stabile Papp-Bilderbücher für die Allerkleinsten.
Als Ehrenamtlicher registriert man allerdings manchmal auch schmunzelnd nahezu empörte Blicke der jugendlichen Patienten ob des Ansinnens, Bücher zum Lesen!!!! in die Hand zu nehmen, oder aber die Frage eines 11–12-Jährigen nach dem „Playboy“. Vielfach ausleihen könnten wir auch den Plüsch-Papagei auf unserem Bücherkarren, aber der muss bleiben, um weiterhin unseren Bücherschatz zu bewachen!