· Neues aus dem KV

Prüfen. Rufen. Drücken.

Kai Rhode, ehrenamtlicher Helfer und Erste-Hilfe-Ausbilder im DRK KV Berlin-City e.V. und „sein“ Team beim Weltrekordversuch in Münster. (Foto: S. Hüper)
Schülerinnen und Schüler bei der Wiederbelebungsausbildung im Rahmen des Weltrekordversuches in Münster. (Foto: S. Hüper)
Kai Rhode, ehrenamtlicher Helfer und Erste-Hilfe-Ausbilder im DRK KV Berlin-City e.V. auf dem Schlossplatz in Münster. (Foto: S. Hüper)
Sanitäter Dennis Lindenberg, Lehrrettungsassistent Klaus Luszeit und Sanitäter Kai Rhode (von links nach rechts) waren gemeinsam mit Rettungshelfer Stephan Hüper für den DRK-Kreisverband Berlin-City e.V. beim Weltrekordversuch in Münster dabei. (Foto: S. Hüper)

Vom 16. bis zum 22. September 2013 fand die Woche der Wiederbelebung statt. In Münster wurde 12.000 Schülerinnen und Schülern die Herzdruckmassage beigebracht und damit ein neuer Weltrekord aufgestellt. Ehrenamtliche Helfer des DRK KV Berlin-City e.V. waren mit dabei.

Auf dem Schlossplatz in Münster wurden am 17. September 2013 viele Tausend Herz-Lungen-Wiederbelebungen durchgeführt. Dabei sind die Menschen in Münster aber nicht häufiger vom plötzlichen Herztod betroffen als überall sonst in Deutschland. Es handelte sich vielmehr um einen Weltrekordversuch von Schülerinnen und Schülern aus der Umgebung. Der aktuelle Guinness-Weltrekord in der Kategorie „Massenreanimation“ wurde in Singapur aufgestellt und lag bei 7909 Personen, die gleichzeitig reanimierten. Das erklärte Ziel: dieser Rekord ist zu brechen. Ganz bewusst wählte man Schulklassen, da bereits Kinder ab zwölf Jahren die Laienreanimation erfolgreich durchführen können und man nie früh genug mit dem Üben anfangen kann. Der plötzliche Herztod ist mit rund 100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten. Dabei ist es gerade bei einem Herzstillstand unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt – es treten unwiderrufliche Schäden auf. Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann jeder Laie einen minimalen Kreislauf aufrecht erhalten und so die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen. In Deutschland reagieren aber nur rund 17 Prozent der Bundesbürger im Ernstfall korrekt und beginnen mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Aber zurück zum Weltrekordversuch: Ganze 12.000 Teilnehmer haben sich gegen 10 Uhr eingefunden, um gemeinsam einen neuen Weltrekord aufzustellen. Die Initiatoren der Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“, die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Rat für Wiederbelebung e.V. hatten im Vorfeld schon alle Hände voll zu tun, um diese großartige Aktion durchführen zu können. Als der Kreisverband Berlin-City e.V. von dieser Aktion erfuhr, haben sich sofort mehrere Mitglieder als Tutoren angemeldet, um den Weltrekordversuch zu unterstützen. Vier Helfer machten sich also in den frühen Morgenstunden von Berlin auf den Weg nach Münster, um jeweils einer ganzen Schulklasse die Grundtechnik der Reanimation innerhalb kürzester Zeit beizubringen. Während die Tutoren die Schülerinnen und Schüler zunächst mit den Reanimationspuppen „MiniAnne“ vertraut machten, spielten Bands auf einer Bühne Musik mit 100 Beats pro Minute, denn das ist die ideale Frequenz für die Herzdruckmassage. Und dann ging es auch schon los: Nach einer kurzen Einführung durch den Hauptinitiator der Aktion, Prof. Van Aken, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin an der Uniklinik Münster, und einer Moderation von Werner Schulze-Erdel fand ein 30-minütiger Crashkurs in Sachen Verhalten im Notfall statt. Diese 30 Minuten waren der Hauptteil des Weltrekordversuches. Gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr fand dann zum Ende des Kurses die gemeinsame Herz-Lungen-Wiederbelebungsübung aller Teilnehmer statt. So einfach wie eine Wiederbelebung wurde dann natürlich auch ein neuer Weltrekord aufgestellt. Ganz nebenbei gibt es jetzt 12.000 Lebensretter mehr in Münster, die im Falle eines Falles wissen was zu tun ist.