· Neues aus dem KV

Spürnasen in Kreuzberg

Foto: Spreepicture

Rettungshundestaffel des DRK KV Berlin-City e.V. sucht in Kreuzberg nach vermisstem 15-jährigen Mädchen.

Sonntagabend, 16. Oktober 2016, wurde ein 15-jähriges Mädchen aus Kreuzberg vermisst. Das Mädchen wurde gegen 22 Uhr letztmalig auf dem Gehweg des Mehringdamms gesehen, als es auf seinem Einrad in Richtung Tempelhofer Ufer fuhr. Zum Großeinsatz der Polizei wurde auch die Rettungshundestaffel vom Berliner Roten Kreuz alarmiert. Mit einen Personenspürhund (Mantrailer) – einem speziell ausgebildetem Hund, der den Individualgeruch eines Menschen aufnehmen kann – wurde sofort die Suche unterstützt.  Nach intensiver Suche im Bereich des dafür teils abgesperrten Mehringdamms, ergab sich dort keine Spur der Vermissten und die Suche wurde nach mehreren Stunden abgebrochen. Eine Aufnahme der Suche war nach Erlangen neuer Erkenntnisse der Polizei geplant. Das Mädchen wurde aufgrund der öffentlichen Fahndung am nächsten Tag in Tempelhof erkannt und konnte von der Polizei wohlbehalten in sein Elternhaus zurückgebracht werden. Die Rettungshundestaffel der DRK-Kreisverbände Berlin-City e.V und Tempelhof/Kreuzberg e.V. war mit sechs Helfern, einem Einsatzleiter und einem Rettungshund bis 03:30 Uhr im Einsatz. Rettungshundearbeit ist eine Aufgabe der ehrenamtlichen Bereitschaften im Berliner Roten Kreuz. Alle Helfer sind ehrenamtlich tätig und gewährleisten eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr.

Das Mantrailing

Mantrailing bezeichnet die Suche nach einer Person mit Hilfe eines Hundes. Diese werden Personenspürhunde (PSH) oder auch Mantrailer genannt und finden eine Person anhand ihres Individualgeruches. Dieser Individualgeruch kann mit einem Fingerabdruck verglichen werden. Wie der Fingerabdruck ist auch der Individualgeruch eines Menschen einzigartig. Der PSH orientiert sich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person und verfolgt dieses Geruchsbild über verschiedene Untergründe, unterscheidet neue von alten Spuren der gesuchten Person, darf sich von Verleitgerüchen und alltagsbedingten Ablenkungen nicht beeinflussen lassen, bis er die vermisste Person gefunden hat. Dort zeigt er diese durch ein antrainiertes Verhalten an (z.B. durch vorsitzen oder ablegen). Am Start, dem letzten bekannten Aufenthaltsort der vermissten Person, wir der Hund mittels eines Geruchsträgers (z.B. Kleidungsstück, Schlüssel) angesetzt. Dort nimmt er dann in einem Spezialgeschirr und der den Umgebungsbedingungen angepassten langen Leine die Suche auf. Hund und Hundeführer arbeiten hier eng zusammen und bilden ein Team. Die hierbei schwierigste Aufgabe des Hundeführers ist es, den Hund in seiner Suche nicht zu behindern und sein Verhalten richtig interpretieren zu lernen, das sogenannte ‚lesen‘ des Hundes. Ein im Mantrailing ausgebildeter Hund ist als Ergänzung zum Flächenhund, aber ebenso als alleiniges Suchindividuum für den Einsatz im Stadtgebiet geeignet und aus der Rettungshundearbeit nicht wegzudenken.